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Dresdner Glashütte

August der Starke gründete 1700 eine Hofglashütte in Dresden auf dem Gelände des Herzogin Garten. Veredelt wurden die Rohgläser in der benachbarten Schleif- und Schleifmühle am Weißeritzmühlgraben (heute Maxstraße), in der immer rund fünf Meister beschäftigt waren. Zudem hatten sich freischaffende Glasschneider in der Residenzstadt niedergelassen und schnitten Gläser im Auftrag des Hofs. Die anfänglich mangelhafte Qualität der Dresdner Glasmasse verbesserte sich unter wechselnden Faktoren zusehends. Jedoch musste der Kurfürst den Betrieb lange finanziell unterstützen. Immer wieder kam es zu Bränden oder Gebäudeeinstürzen. Zwischen 1730 und 1745 sind noch mehrere Lieferungen feiner Ziergläser an den Hof belegt. Danach konnte die Hütte keine nennenswerten Erfolge mehr verzeichnen. 1753 wurde die Produktion sogar kurzfristig stillgelegt. Nach kurzer Wiederinbetriebnahme endete die Glasproduktion in Dresden kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges.
Das Dresdner Glas kennzeichnet eine eigenständige Formensprache. Bei den Pokalen sind die Füße tellerartig flach gebildet. Die schlanken Schäfte bestehen aus einem querfacettierten Baluster mit Knauf zwischen Ringscheiben. Darüber öffnet sich die Kuppa mit bauchigem Ansatz oder langgestreckt zum Kelch. Auch kam den spitzen Flötengläsern eine besondere Bedeutung zu. Überwiegend zum Gebrauch bei Hofe bestimmt tragen die Pokale geschnittene Monogramme, Wappen, Devisen, Porträts oder mythologische und jagdliche Szenen. Zum ornamentalen Dekor gehören Blumen, Laub- und Bandelwerk durchbrochen von Masken oder Figuren. [Verena Wasmuth]

Über Objekte bestehende Beziehungen zu Personen oder Körperschaften

(Die linke Spalte beschreibt die Beziehungen des aufgerufenen Akteurs zu Objekten der rechten Spalte. In der mittleren Spalte finden Sie andere Akteure in Beziehung zu diesen Objekten.)

Hergestellt Dresdner Glashütte