Das Bild zeigt von Osten die Oberlichtsäle an der Nordseite des von Schinkel entworfenen Alten Museums nach dem Umbau von 1877 bis 1880, und mit der nur bis 1884 bestehenden Hängung. An der Stirnseite des Saales sind die Flügel des um 1427 bis 1432 entstandenen Genter Altars von Hubert und Jan van Eyck zu sehen, die der preußische Staat 1821 angekauft hatte (1919 fielen die Tafeln durch den Versailler Vertrag an Belgien). Auf einen Vorschlag des Malers Eduard Magnus waren die Flügel so in die Wand eingelassen worden, daß ihre gleichfalls bemalten Außenseiten vom nächsten Saal aus betrachtet werden konnten.
1880/81, noch als Schüler von Carl Gussow, schuf Bennewitz von Löfen (der Jüngere) die vorliegende Ansicht der Galerie: ursprünglich aber nur bis zur linken Mitteltafel des Altars. »Da aber ein Kollege dem jungen Maler riet, doch diese wichtige Bildwand ganz zu zeigen, so stückte er die Leinwand an und brachte […] die Gesamtheit der Genter Tafeln zur Darstellung« (C. Koch, Eine Darstellung der Alten Gemäldegalerie, in: Berliner Museen, 53. Jg., 1932, H. 2, S. 53). Dennoch blieb das Bild unvollendet und links, unterhalb des Schutzgestänges, in skizzenhaftem Zustand. Der Maler Curt Agthe stellte diese Partie noch zu Lebzeiten des Künstlers fertig. In die Sammlung der Staatlichen Museen gelangte die Arbeit 1931 als Geschenk der Witwe Bennewitz von Löfens, wurde von Ludwig Justi als Erwerbung für die Nationalgalerie allerdings abgelehnt. Das Bild befand sich zunächst im Besitz der Generaldirektion und wurde zumeist in der Gemäldegalerie aufbewahrt. Erst 1990 wurde es in der Nationalgalerie inventarisiert. | Regina Freyberger
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