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OrtP 47.02 (Amarna)x
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Gipsmodellkopf eines Königs, wahrscheinlich Amenophis' III.

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 21299]
Gipsmodellkopf eines Königs, wahrscheinlich Amenophis' III. (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Unter den vollplastischen Gipsmodellen königlicher Personen, die aufgrund des deutlich vorhandenen Kronenansatzes alle zu den so genannten „statuennahen“ Abgüssen gehören, hebt sich dieses Gesicht durch seine vollkommen abweichende Physiognomie von den anderen königlichen Studien ab. Das füllige Gesicht zeichnet sich durch einen hohen Grad an Symmetrie aus. Nicht nur die pausbäckigen Wangen und die kräftige, fleischige Nase, der volle Mund mit den leicht aufgeworfenen Lippen sowie das runde Kinn und der geradezu stämmige, kurze und breite Hals, sondern auch die charakteristisch geformten Augen mit den nur angedeuteten Brauenbögen haben bereits Borchardt dazu veranlasst, in diesem Abguss ein Bildnis Amenophis’ III. zu vermuten. Diese Zuweisung ist aufgrund zahlreicher Parallelen sehr wahrscheinlich. Der Porträtkopf zeigt den König in einer idealisierten, auf Altersmerkmale verzichtenden Studie. Daher erscheint es auch plausibel, dass als Vorbild der Gussform eine Steinskulptur des Pharao gedient hatte. Die erst jüngst angefertigten computertomographischen Aufnahmen zeigen deutlich, dass der Kopf in einer Vollform gegossen wurde, was durch die Abdrücke einer hölzernen Bodenplatte am Hals schon von den Ausgräbern und Roeder vermutet wurde. Ob diese Form aus mehreren passgenauen Einzelstücken zusammengefügt war und daher sogar mehrfach verwendet werden konnte, worauf eventuell die seitlich am Hals sichtbaren Nähte hindeuten, ist noch nicht abschließend geklärt. Die sehr feine senkrechte Linie, die über Stirn, Nase, Mund und Hals verläuft, kann zumindest nicht von einer Halbschalenform herrühren, sondern entstand eventuell bei einer weiteren Abformung dieses Modells. Das mehrstufige Ausgussverfahren mit der leicht blasig-gewellten Abschlussfüllung wurde bereits an anderer Stelle in diesem Katalog geschildert. Sollte die Zuweisung an Amenophis III. Bestand haben – und ungeachtet der Tatsache, dass einige Darstellungen des Königs seine Verehrung in Amarna belegen –, stellt sich die Frage, welchen Zweck das lebensgroße Modell des Pharao während der ausgehenden Amarna-Zeit in der Werkstätte der Bildhauer erfüllte oder ob es schlicht aus persönlichen Gründen nicht „entsorgt“, sondern in den Gipswerkstätten schon seit längerer Zeit aufbewahrt wurde.
Aus: Seyfried, F., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 322 (Kat.-Nr. 111).

Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) III.
Datierung engl.: Amenhotep III
P 47.02 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Raum 19

Schenkung James Simon, 1920

Material/Technik

Stuck (Material); bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 22,5 x 19,5 x 22 cm

Literatur

  • F. Seyfried (Hrsg.) (2012): Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete. Berlin, S. 322 (Kat.-Nr. 111)

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