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Wand eines Uschebtikastens der Sched-s(t)-mut mit der Baumgöttin und dem Ba

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung [ÄM 630]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=757642&resolution=superImageResolution#1530095 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin / Margarete Büsing (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die polychrom bemalte Seitenwand eines Uschebtikastens besteht sehr wahrscheinlich aus Sykomorenholz und weist einen leicht trapezförmigen Umriss auf. Sie wurde 1823 von Johann Heinrich Carl Menu Freiherr von Minutoli (1772-1846) zusammen mit den Stücken ÄM 630-632, 780, 783 und 831-832 für seine Sammlung ägyptischer Altertümer angekauft. Das Objekt ist mit einem kräftigen Ockerton grundiert und zeigt eine Darstellung, wie sie aus zahlreichen thebanischen Gräbern bekannt ist. Es handelt sich dabei um die Vignette des Totenbuchspruches 59, welcher der Versorgung des Verstorbenen durch die Baumgöttin diente. In diesem Fall nimmt Nut die Position der Nahrungsspenderin ein. Sie ist als stehende Frau mit langem, hellgrünem Gewand und zwei roten Stoffstreifen unter der Brust geknotet dargestellt. Um den Hals trägt sie einen breiten, blau-grünen Wesech-Halskragen und vier dunkelblaue Schmuckreifen zieren ihre Arme. Auf dem Kopf trägt sie ein rotes Stirnband, welches am Hinterkopf verknotet ist und einen ebenfalls roten Modius. Unter ihren Füßen befindet sich die Beischrift "Nut", welche ihre Identität preisgibt. Tatsächlich konnte die Baumgöttin in Form verschiedener weiblicher Gottheiten auftreten, weshalb eine Identifikation ohne Text häufig unmöglich ist. Nut ist vor einer Sykomore stehend dargestellt, die typisch für jenen Totenbuchspruch ist und auch am häufigsten auftritt. Der Baum ist anhand seines dicken, festen Stammes, den breiten Ästen mit rundlichen, grünen Blättern und den roten Sykomorenfeigen, die immer gebündelt auftreten, zu erkennen. Der Versorgungsaspekt der Göttin wird aber vor allem durch die fünf Fladenbrote in einer Schale in ihrer linken Hand und die Hes-Vase in ihrer rechten Hand illustriert. Aus dem Gefäß treten jeweils zwei gepunktete, dunkelblaue Linien hervor, welche das Wasser repräsentieren. Sie führen direkt an die Münder der Opferempfänger, wobei es sich um die Verstorbene, Sched-s(t)-mut und ihren Ba handelt. Vor der Sykomore ist noch eine überlebensgroße Kobra zu erkennen, bei der es sich womöglich um die Schlangengottheiten Renennutet oder Meretseger handelt. Beide Göttinnen sind im thebanischen Raum häufig belegt. Vor dem Ba der Verstorbenen, der auf einem kleinen Podest steht, befindet sich ein Räuchernapf, aus dem eine Flamme hervorkommt. Der Ba selbst ist als Vogelgestalt mit Menschenkopf, Kopfschmuck und einem Salbkegel dargestellt. Dahinter kniet Sched-s(t)-mut in einem langen weißen Gewand mit zwei blauen Stoffstreifen, die vor ihrer Brust herabfallen. Um ihren Hals trägt sie einen mehrreihigen rot-blau-grünen Halskragen. Ihre Langhaarperücke ist zusätzlich mit einem grünen Stirnband, einem Salbkegel und zwei Lotosknospen verziert, welche den Wohlgeruch repräsentieren. Über den Protagonisten befinden sich neun Inschriftenkolumnen, welche die Wünsche beinhalten, die die Verstorbene gegenüber der Baumgöttin hat. Sie möge tausende an Broten, sowie Luft, Weihrauch, Kleidung, kühles Wasser, Wein, Milch, jede gute und reine Sache sowie jegliche schöne und süßen Dinge an den Osiris Sched-s(t)-mut geben. Stil, Größe des Objektes, Material, Erwerbungsgeschichte und Beischriften belegen, dass ÄM 630 das Gegenstück zu ÄM 629 ist und ursprünglich zu einem Uschebtikasten gehörte, der mit großer Wahrscheinlichkeit aus einem thebanischen Grab der Ramessidenzeit stammt.
(A. Weber)

Material/Technik

Holz (Material); grundiert, bemalt

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 25 x 41 x 1 cm; Höhe x Breite: 23 x 41 cm (lt. Inv.); Gewicht: 0,46 kg

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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