Die drei Uldasmädchen. In Kupfer geritzt von Per Valkeapää, Könkämä. Entstehungsjahr 1934.
Die Uldas sind unterirdische Geister in Sámikleidung. In den dunkelsten Nächten suchen zuweilen Uldasmädchen Verbindung mit einsam schlafenden Sámijungen. Doch birgt die Verbindung mit den ersten beiden Mädchen Unglück. erst wenn der Junge das dritte Uldasmädchen mit einer Dreikantnadel sticht und ein Tropfen Blut kommt, darf er sich mit ihr vereinen. In der Ritzzeichnung sieht man den schlafenden Jungen in der Kote (rechts) und das zweite, durch den Koteneingang schreitende Mädchen. Mit einigem Abstand folgt das dritte Mädchen, während das erste schon wieder die Kote verlassen hat (ganz links) und fortgeht.
Die alte Marja vertreibt mit einem brennenden Birkenspan böse Geister. In Kupfer geritzt von Lars Hotti, Könkämä. Entstehungsjahr 1928.
Gustav Hagemann schreibt zu dieser Zeichnung: "Diese Ritzzeichnung ist aus einem persönlichem Erlebnis heraus entstanden. Ich übernachtete in Norwegen in der Torfkote einer Karesuandolappenfamilie. Um die Mitternachtszeit erhob sich mir gegenüber die alte, schon siebzigjährige Marja mit ganz verstörtem Gesicht. Sie starrte in die tiefe Dunkelheit. Ihre Lippen bewegten sich wortlos. Nach einer Weile beugte sie sich vor, nahm ihr Messer zur Hand, schnitt sich ein Stück Birkenrinde zurecht und zündete es in der glimmenden Feuerstelle an. Dieses brennende Span ließ sie mehrmals um ihren Körper kreisen. Dann wurde sie ruhiger und sank, sichtlich ermattet, auf ihre Lagerstatt zurück. Erst am kommenden Morgen erfuhr ich durch den Hausvater, daß die alte Marja mit der kreisenden Flamme böse Geister vertrieben hatte. Auf meine Bitte hin ritzte Per Valeapää diesen Vorgang in eine Kupfertafel. In der Bildmitte sieht man das Innere der Torfkote. Rechts läßt die alte Marja einen brennenden Birkenspan um ihren Körper kreisen. Links schläft der Hausvater mit seiner Frau."
Die Zeichnung stammt aus der Künstlermappe "Lappen zeichnen ihr Leben" mit 63 Original-Ritzzeichnungen samischer Künstler; veranlaßt von Gustav Hagemann.
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