Die Taille aus cremefarbenen Seidendamast hat im Rücken ein angeschnittenes Schößchen und eine ebensolche Spitze im Vorderteil. Der eckige Ausschnitt wird mit einem schmalen plissierten Chiffonstreifen abgeschlossen. Der Ausschnitt, die kurzen Ärmelansätze und der Saum sind mit aufgenähter weißer Perlenstickerei-Borte besetzt. Am Saum hängen perlenüberzogene Kugeln an doppelten Perlschnüren. Eines der Schößchenteile ist jabotartig mit Tüllspitze besetzt. Die Taille wird rückseitig mit Kugelknöpfen geschlossen bzw. geschnürt und ist mit ungefärbten Baumwollstoff gefüttert, in den Stäbchen eingenäht sind.
Veränderungen an den Seitennähte, an den Ärmeln und am Verschluss zeigen, dass die Taille mindestens einmal im Umfang vergrößert wurde. Ebenso wurden die Kugelknöpfe des Verschlusses zur Erweiterung um ca. 2 cm versetzt. Vermutlich etwas später nähte man am Untertritt der Verschlussleiste eine in Ösen gelegte Bindeschnur fest. Eine zweite, lose angenähte Schnur diente zum Verschnüren. Der improvisierte grobe Verschluss, der durch eine Schleppe oder ähnliches verdeckt werden konnte, deutet auf einen Gebrauch als Theaterkostüm hin. Wahrscheinlich veränderte man gleichzeitig mit der Erweiterung eines der Schößchenteile: Es wurde umgefaltet und festgenäht und bildet so ein Halbrund. Anschließend ist die Tüllspitze daruntergesetzt worden.
Sammler: Budzinski, William
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