Aus Marmor geschnittener Untersatz für ein Wassergefäß. Die als kilga bezeichneten Untersätze sind meist aus antiken Spolien (wiederverwendeten älteren Bauteilen) gearbeitet. Sie bestehen aus einem höheren Ständer, einem flachen, nach vorne auskragenden Becken und vier bogenartig gestalteten Füßen. Die Außenseite des eigentlichen Ständers ist in acht leicht geschwungene Flächen untergliedert, die von denen die größeren Flächen rechts und links mit einem geometrisch stilisierten Flechtband verziert sind. Das flache Becken ist mehrfach gestuft und hat zusätzliche kleine Ausbuchtungen. Die Innenseite des Ständers ist rund gearbeitet, um ein großes Wassergefäß aus unglasiertem Ton aufzunehmen. Durch die Verdunstung blieb der Inhalt kühl und frisch, während sich das ablaufende Wasser in dem Becken sammelte und dort abgeschöpft werden konnte. Diese Art von Wasserbecken war besonders in Kairo im 12. und 13. Jahrhundert beliebt und verbreitet. Während einige Exemplare nur ornamentalen und Inschriftendekor zeigen, sind andere auch mit Darstellungen von nackten Frauen und diversen Tieren versehen. Dies spricht für ihre Verwendung in Palästen und wohlhabenden Haushalten.
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