Terrakottenfragment einer weiblichen Figur in streng frontaler Ansicht aus gebranntem Ton. Die in einem zweiteiligen Model nach hellenistischen Vorbildern geformte spätparthische Figurine dürfte als Votiv- oder Grabbeigabe gedient haben. Rücken und Schulter bedeckt ein über den Hinterkopf gezogenes Gewand. Die gescheitelte Frisur ist zu zwei rundlichen Wülsten aufgesteckt, von denen Zöpfe auf die Brust herabfallen. Sie rahmen das schmale, nur reduziert angegebene Gesicht. Der rechte Arm der Figurine greift zur linken Schulter, der linke dürfte längs des Körpers angelegt gewesen sein. Körper- und Fußpartie inkl. Plinthe fehlen. Die Terrakotte wurde bei Untersuchungen der Ktesiphon-Grabungen am Nordkanal im Stadtgebiet als Bestandteil eines Konvolutes unterschiedlicher Objekte gefunden. Der ursprüngliche Kontext im Zusammenhang mit einer Bestattung war wohl bereits gestört.
de