Relief mit der Darstellung eines Lautenspielers aus Marmor. Aus einem rechteckigen Marmorblock ist die Figur eines im Schneidersitz hockenden Lautenspielers herausgearbeitet. Er ist frontal wiedergegeben mit halblangen Haaren und schematisch angedeuteter Kleidung. Ein runder Halsausschnitt deutet auf ein Hemd hin, während die Beine von weiten Hosen verhüllt werden. In seinem Schoß liegt eine birnenförmige Knickhalslaute, deren Wirbelkasten er mit der linken Hand umfasst; seine Rechte hält das Plektron zum Schlagen der Saiten. Während die Oberfläche des Hintergrundes relativ gut geglättet ist, wirkt der Lautenspieler nur grob bearbeitet und unfertig, besonders an den Beinen und der Plinthe. Details sind nicht angegeben. Lautenspieler gehören seit der vorislamischen Zeit zu den wichtigsten Musikern bei Hofe, wo sie - häufig mit Tamburin- und Flötenspielern zusammen für die musikalische Unterhaltung bei höfischen Festen sorgten. Wenn es auch Darstellungen von Musikantinnen gibt, scheinen doch männliche Lautenspieler häufiger vorzukommen. Das Relief wird auf Grund von Vergleichen einem unbekannten Bauwerk in Konya zugeordnet, der Hauptstadt der Rumseldschuken in Anatolien im 11. bis 13. Jahrhundert.
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