Fragment einer paneelartigen Wandverkleidung aus Stuck, die seitlich von einfachen Leisten eingefasste Perlstäbe begrenzten. Die Binnenfläche ist durch ebensolche, sich überschneidende bzw. miteinander verschränkte Dekorbänder in einen stehenden Fries aus Achtecken und Rauten gegliedert. Teilweise sind die Perlstäbe so flüchtig aus dem Stuck herausgeschnitten, dass sie eher an Zickzackbänder erinnern. Die Randflächen neben der erhaltenen Raute füllen Rankenpaare, die in stehende fünflappige Blätter auslaufen. Im Inneren der Raute steht ein ebensolches Blatt, das auf der grob geschnittenen Blattfläche gleichfalls eine mittig eingebrachte Bohrung besitzt. Das Binnendekor der Achtecke dürfte ähnlich ausgeführt gewesen sein, lässt sich aber nicht mehr erkennen. Parallel fanden sich vergleichbare, teils rein ornamental ausgeführte Dekorgruppen (vgl. Kt I. 347). Sie legen nahe, dass weitestgehend die gesamten Wandbereiche des mit ihnen ausgestatteten Raums eines frühislamischen Wohnhauses bei Salman Pak mit direkt aus dem angetragenen Stuckmörtel herausgeschnittenen, repräsentativen Flächen- bzw. Reliefdekor überzogen waren. Das bei den Ktesiphon-Grabungen geborgene, zerbrochene Stuckfragment wurde auf einem Gipsgrund gesichert.
de