Fußbodenfliese aus türkisfarbenem gegossenem Glas. Die begehbare Seite ist eben, die Unterseite in Noppen gearbeitet, die in ein Gipsbett gedrückt wurden und dem Fußbodenbelag Stabilität verleihen sollten. Die vollständigen Platten waren ursprünglich ca. 17 x 12 cm (mindestens 15 x 10 Noppen) groß. Die waffelförmigen Unterlagen für die Glasplatten des Fußbodenbelags waren aus besonders hartem Stuck hergestellt, in den die Noppen der Glasplatten gedrückt wurden. Als Unterlage der Konstruktion diente ein sorgfältig verlegter Ziegelboden. Die ursprüngliche Größe der Gipsbetten betrug mindestens 12 x 10, wahrscheinlich aber ebenfalls 15 x 10 Noppen. Trotz ihrer Dicke von 2 cm bewahren diese Glasplatten ihre Transparenz: Aus der Distanz gesehen ergibt sich der Eindruck einer schimmernden, an Wasser erinnernden Oberfläche. Aus der Nähe betrachtet scheinen die Noppen der Unterseite durch und rufen Assoziationen an Mosaikböden hervor. Wenngleich bei mehreren Ausgrabungen, zum Beispiel in Qasr al-Hair asch-Scharqi (Syrien) und in Samarra (Irak), sehr kleine Fragmente von ähnlichen Glasstücken gefunden wurden, so ist bislang in Palast B in ar-Raqqa (Syrien) der einzige großflächige Nachweis eines Glasfußbodens gelungen.
de