Osmanischer Nischen-Teppich. Die rotgrundige Nische schließt oben mit einem hufeisenförmig geschwungenen Bogen ab, der auf zwei schmalen, mit Rauten verzierten Säulen ruht. Die Säulenbasen sind dreidimensional wiedergegeben, die Kapitelle erinnern an korinthische Formen. Die hellgrünen Zwickel sind mit geschwungenen Blütenstauden gefüllt, wie sie auch als Fliesendekor bei osmanischen Gebetsnischen erscheinen. Die helle Bordüre ist mit einer Wellenranke verziert, die mit zahlreichen zarten Blüten und Lanzettblättern besetzt ist. Es lassen sich Nelken, Tulpen, Rosen, Päonien und Hyazinthen identifizieren. Die Hauptbordüre wird von zwei Mitläuferstreifen mit Rosettendekor eingefasst. Der Teppich ist aus mehr als 15 Fragmenten zusammengesetzt; er weist zahlreiche Gebrauchsspuren auf, allerdings keine, die spezifisch für einen Gebetsteppich wären. Das kostbare Grundgewebe (Seide), die qualitätsvolle Entwurfszeichnung und deren Ausführung weisen darauf hin, dass es sich bei diesem Nischen-Teppich um ein Erzeugnis einer osmanischen Hofmanufaktur handelt.
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