In lieblicher, tiefer Landschaft mit einem baumumstandenen Teich am Horizont unter gestreiftem Himmel besteht der Vordergrund aus flachen Steingruppen mit wenigen Bäumen und Buschwerk, einige Steinflächen sind durch rötliche Färbung gekennzeichnet. Auf einem Baumstumpf hat sich ein Jagdfalke niedergelassen, an den Füßen beringt und mit der kurzen, geschmückten Fessel um den Hals. Dem blaugrauen, am Rücken schuppenartig mit weißen Punkten und Linien geordneten Federkleid und der perlenartigen „Augenbraue“ nach gehört er zu einer der Subspezies des Wanderfalken, auch wenn sein Brustgefieder ohne jegliche Flecken ist. Vielleicht sind die Wasservögel auf dem Teich ein Hinweis auf das Jagdziel. Es könnte sich um ein „Porträt“ des kaiserlichen Jagdfalken handeln, der auch auf andern Bildern von Dschahangir zu sehen ist (vgl. I. 4597 f. 5v). Das Bild ist mit korrodierter silbriger Randleiste eingeklebt auf Karton mit Marginalbordüren aus mehreren Streifen. Die Hauptbordüre ist rötlich-gelbgrundig mit feiner, doppelter Wellenranke mit Blättern gemalt und besetzt mit mittelgroßem, dreiblättrigen Kleeblatt alternierend mit kleiner vierblättriger Rosette in braungoldener Malerei mit schönen Ecklösungen. Gesäumt wird sie von dunkelblaugrundiger Nebenbordüren mit feiner silberner und goldener Blätter- und Blütenwellenranke. Das Bild ist wohl nach einer früheren Vorlage am Mogul-Hof entstanden.
de