Quadratische modelgeformte Stuckplatte mit figürlicher Darstellung, die als Wandverkleidung diente. In einem Perlkreis ist ein nach links gewandter Senmurv dargestellt. Dieses aus der altiranischen Mythologie und Kunst bekannte Mischwesen verbindet den Kopf eines Hundes oder Drachens mit den Flügeln und dem Schwanz eines Pfaus. Das Gefieder und der Körper des Senmurvs sind reich verziert. Mit seinen Vorderpfoten und Maul bricht er aus dem Rahmen des Perlkreises aus. Das als herrscherliches Machtsymbol verstandene Fabelwesen findet sich im 7. Jahrhundert auf königlichen Gewändern in iranischen Felsreliefs, auf Thronsaalfresken in Afrasiyab (Alt-Samarkand) und auf einem Gewand, das in einem Grab im Kaukasus gefunden wurde. In altiranischer wie in frühislamischer Zeit schmückte der Senmurv sowohl Baudenkmäler (z.B. die Mschatta-Fassade) als auch Kunstgegenstände verschiedener Art. Nach orientalischem Vorbild erschien er in Europa u.a. als Stoffmuster auf byzantinischen Seiden. Die Platte diente als Wandverkleidung.
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