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Ägyptisches Museum und Papyrussammlung Ägyptisches Museum [ÄM 11472]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=590573&resolution=superImageResolution#4207206 (Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin / Sandra Steiß (CC BY-NC-SA)
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Thronende Göttin Isis mit dem Horusknaben (Isis lactans)

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Beschreibung

Bei dem Objekt handelt es sich um eine, auf einem Thron sitzende, Figur der Isis, welche die Ehegattin und Schwester des Osiris ist. Thron und Rückenpfeiler sind mit Hieroglyphen beschriftet, wobei einige Zeichen Rückstände rötlicher Farbe erkennen lassen. Auf ihrem Schoß sitzt ihr Sohn Horus in Knabengestalt. Die stark rundliche Körperform der Isis steht im Kontrast zum kantig gestalteten Thron. Sie trägt eine dreigeteilte Strähnenperücke, in deren Mitte sich ein Uräus befindet. Der Kronenschmuck auf ihrem Kopf setzt sich aus einem Uräenkalathos und einem Kuhgehörn mit Sonnenscheibe zusammen. Der fehlende linke Unterarm der Isis stützte das auf dem Schoß sitzende Kind. Vom Horuskind selbst sind ausschließlich beide Beine und der rechte Arm erhalten. Seine Beine schmiegen sich an den linken Oberschenkel der Isis an und enden auf einem kleinen, aus dem Thron herausgearbeiteten Podest. Das Kind umfasst mit seiner rechten Hand den rechten Arm der Isis knapp unter ihrem Handgelenk. Waden und Füße der Göttin sind durch einen Steg mit dem Thron verbunden.
Als Muttergöttin ist Isis schon im Alten Reich in religiösen Texten belegt. Erste figürliche Darstellungen, die Isis als Mutterfigur zeigen, lassen sich seit dem Mittleren Reich finden. Sie wurden vermutlich als Weihgaben verwendet um Schutz und Unterstützung zu erbitten. Ihre Zaubersprüche zum Zwecke der Gefahrenbannung galten in erster Linie dem Schutz ihres Sohnes Horus, hielten mit der Zeit aber immer mehr Einzug in das Repertoire der Alltagszauber. Ab der Dritten Zwischenzeit verschiebt sich das bis dato königliche Privileg des Aufstellens von, meist kleinformatigen Götterfiguren, -statuen und -statuetten in die private Sphäre. Das Motiv der stillenden Isis, auch Isis lactans genannt, lässt sich bis in die römische Zeit nachweisen und diente letztendlich als Vorlage der christlichen Maria lactans.
Für die Datierung der Statuette können einige Merkmale herangezogen werden: Die füllige Körperform, der lächelnde Mund (‚Saitenlächeln‛) und das Doppelkinn der Isis sind kennzeichnend für die Spätzeit. Das Umgreifen der Isis durch das auf dem Schoß sitzende Kind und die Beine des Kindes, die auf einem kleinen Podest stehen, sind Merkmale, die ebenfalls ab der Spätzeit sicher auftreten und sich bis zur frühen Ptolemäerzeit nachweisen lassen. Ihr Kopfschmuck bestehend aus Kuhgehörn und Sonnenscheibe auf einem Uräenkalathos war bis zum Neuen Reich der Hauptschmuck der Göttin Hathor und wird ab diesem Zeitpunkt ikonographisch von Isis übernommen. Somit kann die vorliegende Statuette mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Spätzeit datiert werden.
(Lara Golla)

Material/Technik

Sandstein (Material / Stein), rot

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 15 x 3,7 x 8,4 cm; Höhe x Breite x Tiefe: 18,8 x 4 x 10 cm (inkl. Sockel); Gewicht: 524 g

Links/Dokumente

Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

Objekt aus: Ägyptisches Museum und Papyrussammlung

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