Unter einer doppelbogigen Arkade verkündet der in prunkvollem Ornat, gleichsam als kaiserlicher Bote auftretende Engel Gottes der Jungfrau Maria, dass sie einen Sohn gebären werde. Während der Engel steht, sitzt Maria au einem reich verzierten Thron, der auf einem architektonisch gebildeten Sockel ruht. Beide Figuren füllen den Raum unterhalb der Arkade fast vollständig aus. Im rechten Bogen hängt eine Lampe. Zwischen den Bögen befindet sich in einem mondsichelförmigen „Schiffchen“ wie ein hängender Schlussstein das Brustbild einer Gestalt, die als Figur Christi gedeutet wurde. Oberhalb der Arkade verbindet ein weiterer Bogen die Scheitel, so dass im Zwickel die Taube des Heiligen Geistes Platz hat. Vom Kopf der Taube führt ein Strahl zum Haupt des Brustbildes, das sich unmittelbar darunter befindet. Das ungewöhnlich reich und flächenfüllend mit ornamentalem und architektonischem Dekor verzierte Relief gehört zu einer kleinen Gruppe verwandter Werke, die bestimmten stilistischen Tendenzen der Periode um 1100 entsprechen. Die diese Werke sind möglicherweise in Nord-Frankreich entstanden.
Entstehungsort stilistisch: Nordfrankreich (?)
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