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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [8376]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1541919&resolution=superImageResolution#4771783 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Thronender König (Salomo?)

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Beschreibung

Diese Figur und der alttestamentarische Prophet (Inv. Nr. 7944) bilden ein Paar. Beide sitzen auf profilierten, flachen Bänken, die Füße auf vorkragende Platten gesetzt, die oberhalb des Banksockels ansetzen und schräg nach vorn abfallen. Die Sitzhaltung ist ruhig, aber nicht ohne Kraft und Dynamik, die Knie sind weit gespreizt, sodass der Eindruck entsteht, die Männer könnten sich jeden Augenblick erheben. Die Köpfe sind leicht zur Seite gewandt, um mit einer benachbarten Figur in einen Dialog zu treten. Gelassenheit und Klarheit strahlen auch die unterschiedlichen Armhaltungen aus: Mit ihrer rechten Hand breiten beide eine relativ kurze Schriftrolle aus, die nur bei der gekrönten Königsstatuette noch so weit erhalten ist, dass Buchstaben zu erkennen sind (beginnend mit „S“ und endend mit „SOS“). Hier ist der Verlauf des Bands, das gemeinsam mit einem Mantelende auf dem rechten Oberschenkel aufliegt, deutlich nachzuvollziehen. Doch auch beim ungekrönten Propheten lassen sich am Unterarm Spuren des ehemals hier aufliegenden Rotulus (Schriftrolle) erkennen, der nach hinten über den Ellbogen zur Bank herab lief, wo sich der leicht eingerollte Ansatz erhalten hat. In der linken Hand befanden sich ehemals Gegenstände.

Beide Figuren tragen Schuhe und ein langes Gewand mit rundem Halsausschnitt. Der Gürtel ist beim König sichtbar, beim Propheten durch den Mantel verdeckt. Die Draperie des Mantels wird bei beiden variiert: Beim Propheten fällt er weit über die rechte Schulter, ist diagonal über den Oberkörper gezogen und liegt auf dem linken Oberschenkel auf. Auf der anderen Seite fällt er durch den ausgestreckten Arm zunächst nach hinten, um dann aber weiter unten, das linke Knie bedeckend, bis zum rechten Oberschenkel herübergezogen zu werden. Dadurch bilden sich etliche, zum Teil sehr plastische Zug- und Ösenfalten. Beim König, dessen Mantel mit einem Kragen besetzt ist, fehlt der Überwurf über die rechte Schulter, sodass Oberkörper und Arme frei liegen und die Haltung insgesamt kraftvoller erscheint als bei der anderen Figur. Dazu passt auch sein stärker nach vorn gerichteter Blick. Die ausdrucksstarken Köpfe zeigen unterschiedliche Typen: Der Prophet entspricht dem Christusbild mit langen, gewellten Haaren und längerem Vollbart. Der König hat kürzeres Haar und einen gestutzten, lockigen Vollbart, ähnelt somit dem staufischen Kaiserbild.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Nordostfrankreich

Material/Technik

Bronze

Maße

Höhe: 24,2 cm; Breite: 14,6 cm; Tiefe: 7,6 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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