Die strenge Frontalität und der niedergeschlagene Blick erwecken den Eindruck von Distanz zum Betrachter. Mehrere Marmormasken dieses Typs werden dem in Dalmatien geborenen und in Neapel und Frankreich tätigen Bildhauer Francesco Laurana zugeschrieben. Der Kopf des Berliner Exemplars ist vor den Ohren senkrecht abgeschnitten, die Haare sind nicht dargestellt, und die Kanten der Büste laufen über den Schultern schräg nach vorn zusammen. Dieser »fragmentarische Zustand« legt die Vermutung nahe, dass die Büste in einer Grabstatue, möglicherweise aus einem anderen Material, eingelassen war. Die Gesichtszüge sind so wenig individualisiert, dass es sich eher um die Idealdarstellung einer Frau als um ihr naturgetreues Abbild handelt. Die Identität der Verstorbenen wurde vermutlich über andere Wege, wie Inschriften oder Heraldik, vermittelt. Die Skulptur sollte daran erinnern, dass sie von großer Schönheit war. (Julien Chapuis 2017)
Entstehungsort stilistisch: Italien
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