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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [AE 373]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1876044&resolution=superImageResolution#4362304 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Portal der Pfortenkapelle des Zisterzienserklosters Langheim

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Beschreibung

Bei der Anlage handelt es sich um ein rundbogiges Stufenportal, in dessen beiden seitlichen Rücksprüngen frei gearbeitete Dreiviertelsäulen mit dreiteiligem Schaftring eingestellt sind. Diese tragen Kelchblockkapitelle mit floraler Ornamentik, bei der Akanthusmotive und verflochtene Ranken variieren.
Das Portal befand sich als ehemals einziger öffentlicher Zugang im westlichen Bereich der Südwand der Katharinenkapelle von Kloster Langheim, die außerhalb des Klostergeländes direkt östlich des nördlichen Haupteingangs lag. Das Kloster, 1132/33 von Bischof Otto I. von Bamberg († 1139) gegründet, war im hohen Mittelalter und dann wieder im 18. Jahrhundert (v. a. als Auftraggeber der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen) neben dem Mutterkloster Ebrach die bedeutendste Zisterze in Franken.
Noch heute zeigen der profilierte Rundbogenfries unter der Dachtraufe und am Giebel sowie die qualitätvolle Steinbearbeitung den baulichen Anspruch der spätromanischen Kapelle. Es handelte sich um einen zweijochigen Bau mit ehemals eingezogenem Chor und Rundfenster im Westen (nach der Säkularisierung zugesetzt und mit einem Wappen von der Fassade der Klosterkirche versehen).
Die Katharinenkapelle in Langheim ist eine der wenigen und ältesten erhaltenen Kapellen, die in unmittelbarer Nähe des Haupttors mittelalterlicher Zisterzienserklöster oft in Verbindung mit Spitälern errichtet wurden. Als „Leutekirche“ oder „Pfortenkapelle“ für Laien bezeichnet, lagen sie außerhalb des Klosterbereichs und sicherten somit die Einhaltung der strengen Klausur des Ordens. Über die schlichte Funktion als Sakralraum für Laien hinaus hatten Pfortenkapellen häufig auch repräsentative Bedeutung und erhielten – wie in Langheim – nicht selten Pfarrrechte. Sie waren oft Stiftungen des ansässigen Adels und konnten der jeweiligen Familie sogar als Begräbnisstätte dienen.
Die reduzierten, flachen Reliefs der Kapitelle, die deutliche Trennung von Kelch und Block sowie die klare Gliederung und Proportionierung aller Glieder wirken wie eine Visitenkarte des zisterziensischen Bauideals am Eingang des Klosters. Um 1220 dürfte die Kapelle jedenfalls die modernste Architektur in Langheim gewesen sein. Sie darf aber auch als Reaktion auf die großen Baustellen am Mutterkloster Ebrach (Kirche seit ca. 1200 im Bau) und am Bamberger Dom verstanden werden. Vor allem an diesen beiden Projekten müssen die Formen der Langheimer Katharinenkapelle gemessen werden.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Historischer Standort: Langheim

Entstehungsort stilistisch: Oberfranken

Material/Technik

Mainsandstein

Maße

Höhe: 399 cm (gesamt); Breite: 325 cm (gesamt); Höhe: 182 cm (lichte Höhe); Breite: 111 cm (lichte Breite); Tiefe: 60 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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