Das anmutige Werk aus Lindenholz zeigt drei schwebende Engel, die über einem Wolkenband ein Tuch ausgebreitet halten, auf dem das nackte Christuskind ruht. Die jugendlichen Engel erfreuen sich am Anblick des Kindes und präsentieren es uns. Dieses reizvolle Bild erweckt den Anschein einer Vision, indem nur die obere Hälfte der Engel dargestellt ist. Das Relief war ursprünglich farbig gefasst und vermutlich in eine Art Rahmen eingefügt.
Das Werk stammt aus dem Umkreis von Hans Multscher. Sowohl die Gesichter als auch die Stoffe ähneln jenen in Werken Multschers aus der Zeit um 1430. Multscher, ein in Ulm seit 1427 nachgewiesener Maler und Bildhauer, ist eine Schlüsselfigur bei der Übertragung französischer Innovationen in die deutsche Kunst.
Provenienz: Sammlung Saulmann, Reutlingen; 1936 enteignet und versteigert; unbekannter Privatbesitz; 1999 als Geschenk der Familie Bollert erworben; 2018 restituiert und rückerworben.
Entstehungsort stilistisch: Ulm
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