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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [AE 365]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1349167&resolution=superImageResolution#5588886 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
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Grabstein des Conrad Beyer von Boppard (gest. 1421) und seiner Frau Merga von Parroy (gest. 1395)

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Beschreibung

Die Rahmung der Platte mit äußerer Linie und Umschrift entspricht fast genau der der wenig älteren von Heinrich VI. und Lisa von Pyrmont (AE 364), nur die gekehlte Schräge zum inneren Bildfeld fehlt. Auch die allgemeine Komposition der Flachreliefs folgt weitgehend dem Grabstein der Eltern Conrads, dem die Platte aufgrund der zu vermutenden räumlichen Nähe offensichtlich angeglichen werden sollte. In den oberen Ecken befinden sich die Wappen der Verstorbenen: über Conrad ein quadriertes Schild mit den Wappen seiner Eltern Beyer von Boppard und Lösnich, über Merga das der Parroye (drei 2:1 gestellte Löwen). Dazwischen werden sie in zwei jeweils von einem Löwen gehaltenen Standarten wiederholt. Unter den Figuren befinden sich außen jeweils ein Wappen (links Lösnich, rechts ein unbekanntes mit horizontalem Balken) und innen ein Tier, hier unter Conrads linkem Fuß ein Löwe und unter Margas rechtem ein Hund.
Conrad trägt einen knielangen Waffenrock mit modischen Bauschärmeln und einer blanken Brustplatte mit angedeutetem Mittelgrat, deren unterer Rand buckelförmige Nieten aufweist. Der Rock ist vorn in der Mitte und seitlich über den Schenkeln geschlitzt und gibt somit den Blick frei auf die eng anliegende, vorn oberhalb der Knie endende und hinten bis in die Kniekehlen reichende Hose aus Panzergeflecht. Darunter trägt Conrad eiserne Beinröhren und schnabelförmige Schuhe mit Sporen. Merga von Parroye trägt einen stoffreichen Mantel, der nur unter dem linken Unterarm eingeklemmt und somit gerafft wird. Darunter sind ein gegürtetes Kleid und lediglich die äußersten Fußspitzen sichtbar. Der Schleier liegt über einem Krüseler und einem nur knapp das Kinn bedeckenden Gebende, dessen unterer Saum gleichfalls stark gekräuselt ist.
Die Umschrift in gotischer Minuskel mit Versalien lautet: Anno • d(omi)ni • m° • cccxv° • / vi • die • mensis • noue(m)bris • o(biit) • d(omi)na • merga • de • parroye • vxor • d(omi)ni • conradi • beyer • de • bop(ar)d(ia) • cui(us) / • a(n)i(m)a • requiescat • in • pace • Anno • d(omi)ni • m° • ccccxxi° / • vicesi(m)a • vi • die • mensis [•] octobris • obiit • nobilis • d(omi)n(u)s • conradus • beyer • de • bopardia • cui(us) • / a(n)i(m)a • requiescat • in • pace („Im Jahr des Herrn 1395 am sechsten Tag des Monats November starb Frau Merga von Parroye, Ehefrau des Herrn Conrad Beyer von Boppard, deren Seele in Frieden ruhen möge. – Im Jahr des Herrn 1421 am 26. Tag des Monats Oktober starb der edle Herr Conrad Beyer von Boppard, dessen Seele in Frieden ruhen möge“).
Conrad, Sohn Heinrichs VI. Beyer von Boppard und Lisas von Lösnich, ist seit 1383 als Ratgeber seines Onkels, des Metzer Bischofs Dietrich bezeugt. Durch die Heirat mit Merga (Maria) von Parroye fiel ihm umfangreicher lothringischer Besitz zu. In dieser Region machten dann auch ihre Söhne Karriere, einer wurde Landvogt im Elsass, ein weiterer Metzer Bischof. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1421 ist Conrad in den erblichen Freiherrenstand erhoben worden. Wichtig, nicht zuletzt für die Datierung des Steins, ist der Umstand, dass Conrad ein zweites Mal heiratete, und zwar 1411 Johanna von Pulligny, womit er sich endgültig in Ostfrankreich etablierte.
Wie schon beim Grabstein der Eltern Conrads muss man aufgrund der umlaufenden Schrift und vor allem der entsprechenden Bearbeitung der Rückseite davon ausgehen, dass es sich um einen liegenden Grabstein und nicht um ein an der Wand aufgestelltes Epitaph gehandelt hat – auch wenn die beiden Figuren eher stehend als liegend dargestellt wurden. Conrad und Merga haben sich in der von Heinrich IV. um die Mitte des 14. Jahrhunderts begründeten und wahrscheinlich durch Lisa von Lösnich in den 1390er-Jahren ausgebauten, mit Ausnahme der Grabsteine leider vollständig zerstörten Familiengrablege im Benediktinerinnenkloster Marienberg in Boppard bestatten lassen. Diese könnte

Historischer Standort: Benediktinerinnenkloster Marienberg bei Boppard

Entstehungsort stilistisch: Mainz

Entstehungsort stilistisch: Mittelrhein

Material/Technik

Mainsandstein

Maße

Höhe: 312 cm; Breite: 166 cm; Tiefe: 22 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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