Die Tafeln zeigen Motive, die sowohl in ihrer Thematik als auch in ihrer Gegenüberstellung ungewöhnlich sind. Vermutlich verbindet der Gedanke göttlicher Offenbarung beide Szenen miteinander. In die schmalen Bildfelder sind die Figuren spannungsvoll eingefügt. Gedrehte Säulchen unterstreichen die Aufwärtsbewegung von Moses, dem die Hand Gottes die Gesetzestafeln reicht. In noch stärkerem Maße drängt sich die als Rückenfigur wiedergegebene Gestalt des an der Auferstehung zweifelnden Thomas im beengten Raum einer Nische empor, um den Finger in die Seitenwunde Christi zu legen. In einer Zeit aus der es kaum Zeugnisse einer monumentalen Bildhauerkunst gibt, trifft man hier auf einen Schnitzkünstler, der die Ausdrucksmöglichkeiten körperlicher Erscheinung und Bewegung innerhalb der antiken Skulptur wieder entdeckte, um dem szenischen Hauptgedanken Eindringlichkeit zu verleihen.
Entstehungsort stilistisch: Trier
de