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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [8763]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1964565&resolution=superImageResolution#4823838 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
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Fragment einer Figur (Verkündigungsengel?)

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Beschreibung

Das einige Zentimeter bis unterhalb der Knie reichende Fragment einer stehenden, wohl männlichen Figur zeigt eine deutliche Bewegung nach rechts, aus der eine starke Wendung der ganzen Skulptur in diese Richtung rekonstruiert werden kann. Die klar akzentuierte Aktion nach rechts und die sorgfältiger ausgearbeitete andere Seite geben Hinweise zur Identifizierung – am wahrscheinlichsten als Verkündigungsengel.
Steinerne Verkündigungsgruppen, Einzelfiguren oder Figurengruppen von dieser Größe könnten an verschiedenen Stellen am Außenbau einer Kirche, vor allem im Portalgewände, aber auch im Innern, am Lettner oder Eingang zu einer Kapelle gestanden haben.
Ohne das Wissen um die Erwerbungsumstände würde man für die Figur kaum eine Herkunft aus dem südwestdeutschen Raum annehmen. Das Figurenfragment wurde 1921 erworben; zu diesem Zeitpunkt bildete es den unteren Teil einer Marienfigur aus dem Umkreis Joseph Anton Feuchtmayers. Die um 1763/65 datierte Muttergottesfigur war ursprünglich Mittelpunkt einer umfangreicheren Marienkrönungsgruppe, aus der sie vielleicht schon wenige Jahrzehnte später herausgelöst wurde durch Hinzufügung der mittelalterlichen Fuß- und Unterschenkelpartie zu einer Verkündigungsmaria umgedeutet wurde.
Die lebendige Gestaltung des Fragments wäre in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts am ehesten im sächsischen Raum zu erwarten. Allenfalls ließen sich noch die um 1220/30 entstandenen Propheten von den Bamberger Dom-Chorschranken nennen. Einige Figuren vom dortigen Fürstenportal, der Posaune blasende Engel und Abraham im linken Gewände zeigen eine ähnliche Dynamik in den entsprechenden Partien.
Die sekundäre Montage des Berliner Fragments mit der Muttergottes aus dem Feuchtmayer-Umkreis zeigt aber, dass wir in dem zwar keineswegs beschränkten, aber – mit wenigen Ausnahmen – auf das Bodenseegebiet und die Diözese Konstanz einzugrenzenden Einzugsgebiet dieses Künstlers suchen müssten, wo jedoch keine vergleichbaren Werke erhalten sind. Verwandtschaften bestehen allerdings zur frühen Bauskulptur am Straßburger Münster.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Bodenseeraum?

Entstehungsort stilistisch: Oberrhein?

Material/Technik

Sandstein

Maße

Höhe: 32,5 cm; Breite: 26 cm (Plinthe); Tiefe: 21,5 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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