Die vergoldeten Bronzestatuetten der beiden Schächer flankierten einst ein heute verschollenes Kruzifix. Es sind die zwei Verbrecher, die zur selben Stunde wie Christus gekreuzigt wurden. Nach der bildlichen Tradition wurden sie im Gegensatz zu Christus zumeist angebunden dargestellt, dabei häufig mit den Armen über dem Querbalken. Auf der linken Seite Dismas, der gute Schächer, der den Messias erkennt und von seinen Sünden erlöst wird. Rechts der jüngere, böse Schächer Gestas, der sich von Christus abgewendet hat. Georg Petel, einer der führendsten deutschen Bildhauer in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, schuf diese beiden virtuos gearbeiteten Figuren im Alter von 25 Jahren. Sie zeichnen sich durch eine lebendige und spannungsreiche Körpermodellierung aus, die genaueste anatomische Kenntnisse voraussetzt. Die beiden Bildwerke zeigen ein Formgefühl, das er auf seinen Reisen durch die Niederlande, Frankreich und Italien erwarb, wo er u.a. die prägenden Bekanntschaften mit Anton van Dyck und Peter Paul Rubens machte. Doch dürften in Rom auch die Werke des nur wenige Jahre älteren Bernini Einfluss auf sein Werk geübt haben.
Entstehungsort stilistisch: Augsburg
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