Um den diagonal über den Schoß seiner Mutter gebetteten Leichnam Christi sind die weiteren Teilnehmer der Szene in einem Halbkreis gruppiert. Dieser öffnet sich vorne zum Betrachter hin, dem der Leib mit seinen Wundmalen als Bild der Andacht und Kontemplation präsentiert wird. Die dargestellten Personen sind aufgrund ihrer Position im Relief und ihrer wechselseitigen Kontaktaufnahme durch Berührung und Blick auf jeweils unterschiedliche Weise in Beziehung zu dem Toten gesetzt. Wie so oft in Kreuzigungsbildern nimmt die einstige Sünderin Maria Magdalena, stellvertretend für die sündige Menschheit zugegen, einen distanzierten Platz zu Christi Füßen ein. In dem relativ kleinen Format sind Trauer und Zuwendung eindringlich erfaßt. In seiner Konzeption griff Adriaen van Wesel auf Bildgedanken Rogier van der Weydens zurück; zum Vergleich bieten sich die Kreuzabnahme im Prado in Madrid sowie die Beweinung Christi im Musée des Beaux-Arts in Brüssel an.
Entstehungsort stilistisch: Utrecht
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