Bereits Raffaello Borghini berichtet in der Vita des Bildhauers von einer Statue des Adonis, die Isabella de’ Medici für ihre vor den Toren von Florenz gelegene Villa Baroncelli, den späteren Poggio Imperiale, erwarb. Aufstellung fand die etwa lebensgroße Figur in einer Grotte des Hofes. Die heute im Museo Nazionale (Bargello) in Florenz aufbewahrte Marmorfigur zeigt den mythologischen Jäger Adonis, der während der Jagd von einem Eber tödlich verwundet wurde. Die hohe Wertschätzung dieser Figur führte dazu, dass sie seit der Mitte des 17. Jahrhunderts sogar als ein Werk Michelangelos angesehen wurde. Bereits Jacob Burckhardt machte jedoch im ›Cicerone‹ auf den manieristischen Stil der durch Schöpfungen Michelangelos und der Antike inspirierten Liegefigur aufmerksam und bemerkte: »Der Künstler hat Alles gethan, um die Statue plastisch interessant zu machen; der Körper beginnt auf der rechten Seite liegend und wendet sich nachher mehr nach links; unter den gekreuzten Füssen lagert der Eber, dessen Zahn dem Jüngling die Schenkelwunde beigebracht hat«. Die sehr detailliert gestaltete Berliner Terrakotte, die dem Marmorwerk in der Anlage der Figur weitgehend entspricht, wird als Modell für die Großplastik angesehen.
Entstehungsort stilistisch: Florenz
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