museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [AE 392]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=865510&resolution=superImageResolution#5398340 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Rankenkapitell

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das auffällig breit und flach proportionierte ornamentale Kapitell stand einst auf einer Säule. Vor dem Kapitellkörper schwingen jeweils in der Mitte der vier Seiten zusammengebundene Ranken zu den Ecken, wo sie wiederum gebündelt werden.
Ähnlich proportionierte Kapitelle sind im 12. und 13. Jahrhundert, überhaupt im Mittelalter selten. In den Langhausarkaden einer Kirche, wo sich das Berliner Rankenkapitell aufgrund seiner stattlichen Größe befunden haben könnte, herrschen nicht nur im sächsisch-thüringischen Raum das hohe Würfel- und später das Kelchblockkapitell vor. Vorstellbar ist allerdings die Herkunft aus einer Krypta oder einer niedrigen Kapelle, wo aufgrund der flachen Gewölbe und geringeren Jochabstände gedrückte Dimensionen gelegentlich auftauchen (Krypta der Prämonstratenser-Klosterkirche Jerichow, spätes 12. Jahrhundert; Kapelle unter der Empore des südlichen Querhausarms der Benediktinerinnen-Klosterkirche Gernrode, Mitte 12. Jahrhundert). Auch der profane Bereich, etwa der Saal in einer Burg, kommt in Frage.
Motivische Parallelen und die auch andernorts feststellbare Tendenz zu rankendominierter Ornamentik bieten einige Anhaltspunkte. Die Chorumgangskapitelle im Magdeburger Dom (um 1210/20) stellen einen reichen Fundus pflanzlich-ornamentaler Kompositionen, von Einflechtungsmöglichkeiten von Figuren, von Mischwesen aller Art und besonders von kühnen Rankenverläufen zur Verfügung, aus dem sich der Bildhauer des Berliner Kapitells bedient zu haben scheint.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Sachsen

Material/Technik

Sandstein

Maße

Höhe: 48,5 cm; Breite: 89 cm; Tiefe: 89 cm; Durchmesser: 65 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel Berlin. Es wurde in den Jahren 1897 bis 1904 durch den Architekten...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.