Das markante Gesicht des Dargestellten ist im strengen Profil nach links wiedergeben, während der Oberkörper sich ein wenig zum Betrachter hinwendet, was eine leichte Bewegung suggeriert. Das Barett mit herabgeschlagener Krempe wie auch der Mantel mit pelzverbrämtem Kragen, der so genannten Schaube, zeigen an, dass hier eine vornehme Persönlichkeit porträtiert wurde, ist doch die beschriebene Tracht allein dem ersten Stand vorbehalten gewesen. Das Relief weist weder eine Inschrift noch ein Familienwappen auf, die die Identität des hier Dargestellten preisgibt. Das scharf gezogene Profil mit der leicht gebogenen Nase und dem runden Kinn lassen den Porträtierten nicht zuletzt auch aufgrund seiner halblangen, die Ohren bedeckenden Haare, leicht als den Bischof Philipp von Freising und Naumburg identifizieren, wie der Vergleich zu zahlreich gesicherten Porträts des Dargestelllten belegen. Neben Gemälden existieren von ihm auch weitere Bildnisreliefs, von denen das von Loy Hering (1484/85-nach 1554) in Solnhofener Stein gearbeitete (Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg) zu den prominentesten zählt. Das hier vorgestellte Brustbild Philipps ist hingegen für die Zeit von ungewöhnlicher Größe. Wie bereits festgestellt wurde, handelt es sich hier wohl um eine eigenhändige Wiederholung von Friedrich Hagenauers Medaille des Bischofs Philipp von Freising und Naumburgs. Durch die Übertragung vom ausgewogenen rund der Medaille in das hochrechteckige Format entstand ein ungewöhnlicher, weitaus steilerer Bildausschnitt. Es wird vermutet, dass Friedrich Hagenauer die Vergrößerung auf Wunsch des Auftraggebers ausführte. Der vorgesehene Bestimmungsort des Reliefs blieb bis heute unbekannt.
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