Das Reliquiar besteht aus einem rechteckigen Kasten und einem dachförmigen Deckel mit Eckakroterien und greift damit im Kleinen die Form eines Sarkophags auf. Die Sarkophagform leitet sich davon her, dass in diesem Behältnis Überreste eines Verstorbenen, nämlich Reliquien eines Heiligen, beigesetzt waren. Diese Reliquien wurden dabei für gewöhnlich noch zusätzlich in einem Kästchen aus Edelmetall geborgen, manchmal in kostbare Seidenstoffe gehüllt.
Der Reliquienkasten fand seinen Platz in Kirchen entweder unter dem Altar oder offen sichtbar in einem Nebenraum. Dort konnten die Gläubigen die Reliquien verehren, die Hilfe des Heiligen, von dem sie stammten, erbitten oder Berührungsreliquien mitnehmen, die als Schutz gegen mancherlei Übel dienen sollten.
Kasten und Deckel sind mit reliefierten Blättern geschmückt. In die Giebelstirnen des Deckels sind einfache Kreuze geritzt. Der Dekor gibt vereinfacht Ornamente wieder, die im 6. Jahrhundert weit verbreitet waren.
Entstehungsort stilistisch: Kleinasien
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