Aus einer Henkelvase (Kantharos) breitet sich symmetrisch ein Weinstock aus. Zwei Pfauen, die in den Reben sitzen, trinken aus dem wassergefüllten Gefäß. Die Darstellung vereint verschiedene Bildentwürfe und Symbole miteinander. Galten Pfauen in der Antike als Symbole der Unsterblichkeit, so konnte der Weinstock als Allegorie Christi verstanden werden. Die symmetrische Komposition trinkender Tiere schließlich greift das Motiv des erquickenden Lebensbrunnens auf. Das Bild kreist folglich um die lebensspendende Kraft, die Christus zugeschrieben wird.
Die Platte ist unten beschnitten, die Darstellung unten und die Rahmenstreifen links und rechts sind grob abgearbeitet. Form und Format legen eine Verwendung als Schrankenplatte in einer Kirche nahe. Die Darstellung greift ein frühchristliches Motiv auf. Das Stück ist aber aus stilistischen und formalen Gründen eine Arbeit aus Konstantinopel oder Venedig des 11. oder 12. Jahrhunderts.
Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel oder Venedig
Historischer Standort: Potsdam (Kreuzgang der Friedenskirche)
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