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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Museum für Byzantinische Kunst [3/72]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1441302&resolution=superImageResolution#2718543 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Leerer Thron Gottes (Hetoimasia, Etimasie, Etimasia)

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Beschreibung

Unter einer Archivolte mit Eierstab, Astragal und Muschelfüllung, die von zwei glatten Säulen mit korinthisierenden Kapitellen und Rundbasen über Postamenten getragen wird, erscheint im oberen Teil ein Thron mit hoher geschwungener Rückenlehne. Der Thron ist perspektivisch wiedergegeben, so dass auch der linke hintere Pfosten sichtbar wird. Die Pfosten sind kanneliert und haben knotenförmige Verdickungen und Aufsätze. Über dem Sitzkissen liegt zusammengefaltet ein Mantel (Chlamys) mit einer Rundfibel links vom Halsausschnitt. Das unter dem Kissen herabhängende Tuch ist wohl Teil des Gewandes. Auf der Chlamys liegt ein kaiserliches Perlendiadem. Vor dem Muschelschloss stößt eine Taube herab, deren Flügel und Kopf gesondert gearbeitet und mit Stiften angesetzt waren. Ganz unten stehen hintereinander und in wechselseitiger Ausrichtung zwei Rehe, die zum Thron aufblicken. Am vorderen Reh waren Kopf, linkes Vorderbein (noch erhalten) und linkes Hinterbein ebenfalls gesondert gearbeitet und angesetzt. Das Relief ist ein wichtiges Zeugnis für die Übertragung der spätantiken kaiserlichen Herrschaftssymbolik auf Christus, die sich allerdings in Konstantinopel – anders als in Rom – eher zögerlich durchgesetzt hat. Die Darstellung des »bereiteten Throns« (griech. Hetoimasia) wurzelt in der vertrauten Vorstellung, wonach der abwesende Kaiser in seinem Porträt oder in seinen Herrschaftszeichen – Diadem und Purpurchlamys – stets gegenwärtig ist. Die Vorstellung von der zeitlosen Herrschaft Christi und seiner endzeitlichen Wiederkehr wird in dem Thronbild jedoch in eher diskreter Weise ausgedrückt, denn allein die Taube ist eindeutig ein christliches Sinnbild. Die erwartungsvoll aufblickenden Rehe sind als Allegorie der auf Erlösung hoffenden Menschheit zu verstehen. Die ursprünglich rechteckige Platte wurde nachträglich ringsum beschnitten. Es fehlt die gesamte untere Sockelzone. Die seitlichen Zwickel neben der Archivolte waren mit Blattranken gefüllt. Wahrscheinlich dienten derartige Reliefs als Wandverkleidungen in Kirchen. In Konstantinopel sind für das 5. Jahrhundert nur wenige Skulpturen von vergleichbarer künstlerischer Qualität belegt, doch sprechen der prokonnesische Marmor, die architektonische Gliederung, die Plastizität und die sorgfältige Ausführung für eine Entstehung in der östlichen Hauptstadt.

Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel

Material/Technik

Prokonnesischer Marmor

Maße

Höhe: 168 cm; Breite: 86 cm; Tiefe: 13 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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