Das Gerät wird vermutlich eher zum Stempeln statt als Model gedient haben, da die Akzentuierung der Mittelfläche und des Randes anderen runden Stempeln ähneln und zudem keinerlei Spuren zur Verklammerung mit einer zweiten Modelhälfte zu erkennen sind. Über die gesamte Höhe der Rückseite zieht sich eine grob gearbeitete Handhabe, die für das Gewicht des Steines einen recht kurzen Griff bildet.
Im Zentrum der Stempelfläche sind ein Hahn und Trauben vertieft eingeschnitten. Eine schlichte Kreislinie umfängt sie und bildet gleichzeitig die Standfläche für einen sich anschließenden Tierreigen aus Antilope, Stier, Kamel und zwei Steinböcken. Trotten Kamel, Stier und Antilope einträchtig hintereinander her, so tanzen die Steinböcke aus der Reihe, indem der eine sich nach dem zweiten umdreht, der in die entgegen gesetzte Richtung, auf das Kamel zu, läuft. Zwischen den Steinböcken ist ein Granatapfel eingeschnitten, jeweils in ihrer Laufrichtung vor ihnen Weintrauben. Eine Ente, ein Nagetier und drei achtblättrige Rosetten füllen freie Zwischenräume im Reigen. Um den äußeren Flächenrand verläuft eine einfache Perlschnur.
Die Auswahl der Tiere erinnert an Füllmotive spätantiker Rankenfriese aus Ägypten.
Vermutlich wird der Stempel seiner Form und Größe nach zur Kennzeichnung von Broten verwendet worden sein, die den Motiven zufolge wohl in heidnischem Umfeld Verwendung fanden.
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