Die Statue gehört zu jenen Werken, die nach ihrer Auffindung beträchtlich verändert worden sind. Sie ist in der Substanz zwar alt, in ihrer gegenwärtigen Erscheinung muss sie jedoch als verfälscht bezeichnet werden. Gravierende Veränderungen betrafen vor allem den Kopf der Isis, der zwar zugehörig ist, aber erheblich überarbeitet wurde, ferner ihren linken Unterarm mit der Hand und dem Kopf des Kindes sowie fast die gesamte Oberfläche des Gewandes.
H.-G. Severin hat die Statue ironisch als »Isis mit dem Jesuskind« bezeichnet und damit zutreffend zum Ausdruck gebracht, welchen Intensionen die neuzeitliche Herrichtung des Werkes gefolgt sein dürfte. Dabei steht außer Zweifel, dass das Bild der stillenden Gottesmutter Maria (Maria lactans oder Galaktotrophusa) letztlich auf hellenistisch-römische Darstellungen der Isis zurückgeht, die dem Horusknäblein die Brust reicht.
Herkunft (Allgemein): Ägypten
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
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