Das Gewebefragment ist flächendeckend mit elf vertikalen Reihen herzförmiger Knospen oder Blätter verziert, die durch schlichte schmale Streifen miteinander verbunden sind. In der rechten Hälfte sind zwischen den Knospenreihen einige Strukturstreifen und in der Vertikalachse ein von oben bis etwa zur Mitte des Fragments verlaufender, grauroter bis braunoranger Streifen aus einem Broschierschuss mit freiliegendem Ende sichtbar. Mit vertikalen, unterschiedlich langen und so zu einem großen Dreieck arrangierte Knospenreihen ist eine bestimmte Gruppe spätantiker Tuniken aus Ägypten verziert worden. Beispiele finden sich u. a. im Berliner Kunstgewerbemuseum (Inv. 86,402), in Paris (Louvre Inv. X 4467 und X 4566), St. Gallen (Industrie- und Gewerbemuseum, Inv. 15050) und St. Petersburg (Eremitage Inv. 13194).
Nach dem Erwerbungsbuch des Museums für Byzantinische Kunst, Berlin existierten zugehörige Teile in der Stoffsammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums (Kriegsverluste). Wahrscheinlich zugehörige, in den technischen Daten übereinstimmende Fragmente befinden sich im Museum für Byzantinische Kunst unter Inv.-Nr. 11482; diese wurden 1972 aus dem Kunstgewerbemuseum übertragen.
Cäcilia Fluck (2017)
de