Die Büste wurde zusammen mit drei weiblichen und einer männlichen, wohl einen Nubier darstellenden erworben. Die ursprüngliche Zahl und das Ensemble, dem sie angehörten, sind unbekannt. Der Jüngling wendet sein Haupt, dessen helles Haar mit einem Kranz aus Weinblättern bedeckt ist, ein wenig zur linken Schulter. Er ist mit einer Tunika bekleidet, die nur auf der linken Schulter von einer Spange gehalten wird. Diese Form der tunica exomis ist das gewöhnliche Kleidungsstück der Arbeitsleute. Dazu passt, dass der dunkelhäutige Nubier einen Pilos trägt, der auf vielen Darstellungen als typische Kopfbedeckung der Schmiede oder Zimmerleute begegnet. Der hellrosa Überzug auf Gesicht und Körper wird durch dunkle Striche für Brauen, Augen, Pupillen und Gewandfalten wirkungsvoll akzentuiert, wobei die Schminkstriche auf Wangen und Kinn besonders auffallen. Die Büsten der drei jungen Frauen sind in ähnlicher Weise farbig behandelt. In stilistischer Hinsicht erinnern die Gesichter mit ihren zeittypischen Frisuren, Gewändern und gelegentlichen Schmuckstücken an spätantike Mumienporträts.
Entstehungsort stilistisch: Ägypten
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