Das Bauglied diente entweder als Kapitell eines Pfeilers oder als Kämpfer. Vom glatten unteren Rand kragen die Seitenflächen zur wellenrankenverzierten Deckplatte vor. Feingezahnte Doppelblätter sitzen auf den Ecken, auf der Hauptseite liegen zwei Blätter mit kleingezacktem Akanthus mit den äußeren Blatthälften auf dem Grund auf, während sich die inneren gemeinsam zu einer Medaillonform aufwölben. Auch wenn das à jour gearbeitete Medaillon fast völlig weggebrochen ist, kann in Analogie zu ähnlichen Kapitellen an dieser Stelle ein Kreuz oder Monogramm im Blattwerk rekonstruiert werden. Glatte senkrechte Stege im Blattschmuck der Nebenseiten dienten dem Einpassen in eine verschließbare Öffnung. Das Inventar gibt als Herkunft die Johanneskirche des Studios in Konstantinopel an, die in den Jahren nach 450 errichtet wurde. Die Frage, ob das Stück zu dessen ursprünglicher Ausstattung oder zu Um- und Anbauten der Zeit um 470/480 gehört, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Eine Entstehung in der 2, Hälfte des 5. Jahrhunderts ist jedoch auf Grund des Stiles der Ornamentik sicher.
Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel
Historischer Standort: Konstantinopel, Johanneskirche des Studios
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