Wie so viele Gegenstände aus dem christlichen Ägypten ist auch dieses Fragment mit einer zweifelhaften Herkunftsangabe (Bawit) belegt. Allerdings sind aus den Ruinen des Apollonklosters ähnliche geschnitzte Friesbretter überliefert, die in mehreren übereinander liegenden Reihen in die Innen- und Außenwände der Kirche eingelassen waren. Auch das beiderseits abgebrochene Berliner Fragment stammt von einem solchen Friesbrett. Vor dem Feston einer Girlande, die in mehreren Schwüngen die gesamte Brettlänge gefüllt haben wird, stehen zwei nach rechts gewendete Hähne, wobei der linke den Kopf umwendet und an einem Blatt pickt. Die Details sind zum größten Teil geschnitzt und durch kräftige, dunkle Pinselstriche zusätzlich konturiert oder nur durch Malerei angedeutet. Unter den gewählten Farbtönen dominieren helle, pinkfarbene Flächen, die – abweichend vom natürlichen Vorbild – vor allem die Blätter der Girlanden hervorheben. Vor den fehlenden Girlanden werden ebenfalls Vogelpaare in symmetrischer Anordnung um ein zentrales Motiv (Kreuz?) gruppiert gewesen sein.
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