In ihrem Aufbau aus einem geriefelten Rahmen, einer Zierleiste mit doppeltem Zahnschnitt in der Hohlkehle als oberem Abschluss und einer seitlich von Ranken eingefassten Nische im zentralen Bildfeld steht die Grabstele noch ganz in der Tradition des griechisch-römischen Ägypten. Statt eines Götterbildes an prominenter Stelle ist hier jedoch über der Nische eine crux ansata - ein Henkelkreuz - abgebildet. Damit zählt die Stele zu den ältesten archäologischen Zeugnissen des christlichen Ägypten. Die crux ansata ist eines der wenigen Motive mit altägyptischen Wurzeln, die bis in die Spätantike und frühchristliche Zeit überdauerten. Sie hat sich aus der Hieroglyphe ☥entwickelt, welche sich aus einem T mit einer aufgesetzter ovaler Schlaufe bzw. einem Henkel zusammensetzt, nimmt jedoch zunehmend dekorative Gestalt an. Die T-Hasten werden ausladend, manchmal geteilt und mit verschiedenen Ornamenten verziert; die ovale Schlaufe wird rund, oft umkränzt und mit Rosetten, Büsten oder Christusmonogrammen gefüllt.
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