Maria ist im Typus der Dexiokratousa (die das Kind auf dem rechten Arm trägt) wiedergegeben, wobei unklar bleibt, ob sie ursprünglich als Ganz- oder als Halbfigur dargestellt war, denn der untere Rand ist beschnitten. Wir begegnen hier einer Weiterentwicklung der Hodegetria, wobei das Kind nicht mehr auf dem Arm Marias sitzt und von ihr dem Betrachter dargeboten wird, sondern sich direkt der Mutter zuwendet und mit ihr durch innigen Blickkontakt verbunden ist. Der rechte Arm Marias ist allerdings missraten. Ein Schuppenmuster bedeckt den gesamten Reliefgrund und spart nur den großen Nimbus und auch nur teilweise die Medaillons mit den Buchstabenkürzeln für Mutter Gottes aus. In den Medaillons in den oberen Bildecken sind, durch Beischriften bezeichnet und ebenfalls in hohem Relief ausgeführt, die Büsten der Erzengel Michael und Gabriel angebracht, die sich Maria anbetend zuwenden.
Entstehungsort stilistisch: Oströmisches Reich
Erwerbungsort: Venedig
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