Im Zentrum des Balkens erhebt sich das gemmenbesetzte Kreuz Christi auf einem Hügel, der den Paradiesesberg darstellt. Es wird von zwei Engeln flankiert. Trotz der stark beschädigten Oberfläche der Figuren ist zu erkennen, dass sie das Kreuz jeweils mit beiden, mit ihrem Gewand verhüllten Händen stützten. Verhüllte Hände sind ein Gestus der Ehrfurcht orientalischen Ursprungs, der von Rangniedrigeren angewandt wird – hier den Engeln gegenüber dem Symbol des Gottessohnes. Links und rechts außen ist je ein Kranz angeordnet, gefüllt mit zwei ineinander verflochtenen Vierpassrosetten und einem achtstrahligen Stern.
Balken dieser Art dienten als Türstürze kleiner Gebäude. Das Gemmenkreuz im Paradies deutet das Leidenswerkzeug Christi zum Triumphzeichen um. Als Zeichen für die Herrschaft Christi und die Überwindung des Todes würde es gut zu einem christlichen Grabbau passen.
Entstehungsort stilistisch: Ägypten
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