Das halbrunde Relief zeigt einen frontal gegebenen Männerkopf mit wildem, strähnigem Haupthaar und Bart. Jenseits einer fein profilierten Rahmung umgibt ihn ein Fries mit lebhaft bewegter Blattranke. Darin halten sich kleine Figuren auf: zwei Frauen mit langen gegürteten Gewändern und in tänzelnder Schrittstellung nahe dem Scheitel, zwei Männer in kurzem gegürtetem Gewand weiter außen. Alle Figuren umgreifen mit jedem Arm von hinten ein Blatt, deutlich sind die um die Blätter gelegten Hände erkennbar.
Bei dem Relief handelt es sich um die Bodenplatte der Vorwölbung einer Kanzel. Der bärtige Kopf bildete ursprünglich die Unterseite. Der Fries umgab die Vorwölbung und zog sich um die ganze Kanzel. Vor allem rechts ist zu erkennen ist, dass er sich jenseits der Platte fortgesetzt hat.
Die ehemals die Trittfläche bildende Gegenseite zu dem Kopfrelief weist die ausgebrochenen Reste von fünf Dübellöchern auf, zu denen Kanäle für die Verbleiung führen. Die Dübel dienten der Befestigung einer Brüstung. In einer zweiten Phase wurde das Relief aus seinem Zusammenhang gerissen, senkrecht gestellt und durch die Einarbeitung einer Öffnung im Bereich des Mundes zur Brunnenfassung umgearbeitet.
Entstehungsort stilistisch: Italien, Kampanien
Historischer Standort: angeblich aus der Gegend zwischen Amalfi und Scala
Erwerbungsort: Amalfi
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