Der Stempel zeigt einen Vogel in negativem Relief. Ein taubenartiger Vogel, mit ebenfalls nach oben und unten ausgebreiteten Flügeln wird von einer Punktreihe zwischen Ritzlinien gerahmt. Kleine Rosetten füllen die Zwischenräume. Geführt wurden die Stempel an einem bügelförmigen Griff auf der glatten Rückseite, der hier ganz erhalten ist. Der Verwendungszweck solcher Stempel ist im Einzelfall schwer festzumachen. Einige mögen als Brotstempel gedient haben, weil aber hier jeder Hinweis auf einen liturgischen Zusammenhang fehlt, wohl nur im profanen, häuslichen Bereich. Die Stempel wurden ihrerseits wiederum von Matrizen abgeformt, welche den Stempeln formal gleichen. Um eine solche könnte es sich hier handeln, da das Motiv in negativem Relief gezeigt wird, der ausgeformte Stempel hätte dann ein positives Relief besessen. Schließlich wurden auch Gefäßpfropfen aus feuchtem Ton oder Nilschlamm gestempelt, um Inhalt, Besitzer oder Herkunftsort kenntlich zu machen, allerdings sind hierbei Tiere ein seltenes Motiv.
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