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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Museum für Byzantinische Kunst [2430]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1409074&resolution=superImageResolution#2618283 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Sog. Christusrelief

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Beschreibung

Die nach über einem Jahrhundert erstmalige Freilegung der technischen Bearbeitungsspuren auf der Rückseite hat ergeben, dass das Relief ursprünglich die Schmalseite vom Kasten eines kleinasiatischen Säulensarkophages des 3. Jahrhunderts bildete. Sie wurde im frühen 5. Jahrhundert überarbeitet und offenbar in einem christlichen Grabkontext wieder verwendet: Aus der Mittelfigur, welche sich völlig darin genügt, den Sitz ihres über der Tunika getragenen Mantels (Pallium) zu ordnen und fest zu halten, schuf man einen jugendlichen und langlockigen Christus mit Kreuznimbus. Fragwürdig ist die bisher häufig vorgeschlagene Deutung der beiden seitlichen Begleiter als Apostel, deren Attribut zumeist eine Schriftrolle (Rotulus) oder ein gebundenes Buch (Codex) ist. Eindeutig aber hält der Begleiter rechts von Christus ein sogenanntes Diptychon: Zwei zusammengeklappte, auf den jetzt unsichtbaren Innenseiten mit Wachs beschichtete Schreibtafeln, deren Ränder ringsum gerahmt sind und die mit einem quer liegendem Band zusammengehalten werden. Es existiert kein Anzeichen, den Gegenstand des Begleiters auf der linken Seite anders zu ergänzen. Das Motiv des Festhaltens mit beiden empor gehaltenen Händen entspricht einem repräsentativen Vorweisen – beide Begleiter waren nicht nur des Lesens, sondern auch des Schreibens kundig. Für eine in der Forschung mehrmals erwogene Lehrszene fehlt die geringste Andeutung eines Gespräches durch Blick oder Geste. Jegliche Bewegtheit ist zeitloser Repräsentation untergeordnet. Die allerdings im Zeitstil überarbeiteten Köpfe der beiden Begleiter waren vermutlich als Porträts gedacht. Auf römischen Sarkophagen sind Verstorbene of mit einem Diptychon in den Händen porträtiert worden, so dass diese Deutung nicht auszuschließen ist. Die Verdopplung hinsichtlich der Tracht, des Attributes und des Motivs widerspricht nicht der belegbaren Tatsache, dass in einem Sarkophag auch mehrere Personen (z.B. Brüder) bestattet werden konnten.

Entstehungsort stilistisch: Dokimeion (Phrygien)

Entstehungsort stilistisch: Konstantinopel (Umarbeitung)

Historischer Standort: Peribleptos in Psamathia (Sulu Monastir)

Material/Technik

Marmor

Maße

Höhe: 142 cm; Breite: 124 cm; Tiefe: 19 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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