Der in zwei Fragmenten erhaltene Ärmel ist aufgetrennt und flach ausgelegt. Wie die Ärmel der Tunika Inv.9307 + 2010/1 + 2010/2 + 2010/3 + 2010/19 handelt es sich um einen durch seitlichen Einschlag der unteren Ecken verschmälerten Ärmel. Das Grundgewebe, das vermutlich dem der Tunika entspricht, ist vergleichsweise fein und hat einen Krepp-Charakter, der durch beim Spinnen überdrehte Fäden erzeugt wird. So musste der vermutlich stark beanspruchte Ärmelabschluss durch ein unterlegtes Leinengewebe verstärkt werden.
Nahe dem Ärmelabschluss verläuft ein Streifen mit einer Inschrift, die an den Längsseiten von gereihten Schmuck-Motiven und an den Schmalseiten von je einem Kreuz eingefasst wird. Die koptische Inschrift lautet nach der Lesung und Übersetzung von C. Fluck: „Oh Gott, Logos, schütze unseren geliebten Sohn Damian, Amen.“ Ein schriftliches Bittgesuch auf Kleidung, das den christlichen Glauben des Trägers zum Ausdruck bringt, ist verhältnismäßig selten. Die Tunika muss jedoch nicht zwangsweise von einem Kleriker stammen oder einen liturgischen Charakter haben, da auch Laien ihre Kleidung mit christlichen Symbolen und Darstellungen schmückten.
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