Von dem einstigen Spielbrett blieb ein Teil des linken Seitenrander mit anschließendem schrägen Stück, das etwa über die Hälfte der ehemaligen Breite von ca. 8,5cm ausmacht. Die ursprüngliche Länge des Brettes darf man mit ca. 10cm annehmen. Die Ausführung ist sorgfältig und zeigt gutes handwerkliches Können. Die kleinen Lächer sind etwa 0,5 cm tief eingestochen und umrahmt, während die großen Felder einen Durchmesser von 1,1 cm und eine Tiefe von 0,4 cm haben. Eine Einbohrung in der Mitte lässt vermuten, dass die großen Felder wohl ursprünglich eine Einlage mit farbigen Steinen trugen. Der Seitenrand des Bruchstücks ist mit einem Relieffries überzogen. Die Darstellung wird beiderseits von einer Zickzackborte eingefaßt. Sichtbar ist der Ausschnitt aus einer Jagdszene, die einen zweirädrigen Streitwagen mit drei Männern als Besatzung zeugt. Der vordere Mann mit langem Haar und Bart könnte der König sein, der gerade den Bogen zum Schuß spannt. Fast durch ihn verdeckt steht der Wagenlenker, während hinter den beiden, leicht zurückgelehnt, eine dritte, wohl unbärtige Person zu erkennen ist. Der Steritwagen wird von einem Pferd gezogen. Der Herrscher befindet sich auf der Wildstierjagd, denn vor dem Pferdegespann sind der gut durchgebildete Körper und ein Teil vom Kopf eines Stieres sichtbar. Hinter dem Streitwagen steht ein hoher, nach oben abgerundeter Gegenstand, von dem nur noch der vordere, mit einem Gittermuster versehene Teil, erhalten blieb. Das kleine Relieffragment entspricht in Typ, Ausführung und Einzelheiten den großen Wandplatten aus den assyrischen Königspalästen. [Lutz Martin]
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