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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 228]
https://id.smb.museum/digital-asset/4525965 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Herbstmorgen im Sabiner-Gebirge

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Beschreibung

Die tragische Geschichte dieser großangelegten Darstellung einer Landschaft aus den Sabiner Bergen schilderte Friedrich Preller, der das Werk erstmals 1860 im römischen Atelier des Künstlers sah: »Der Gesamtcharakter jenes malerischen Stücks Erde war mit überzeugender Treue zum Ausdruck gebracht. Es schien nur wenig an der Vollendung zu fehlen. Dennoch ist das großartige Kunstwerk als verloren zu betrachten. Dreber änderte im Laufe der Jahre immer wieder daran, bis er, krank und ermüdet, es endlich für fertig erklärte und nach Deutschland schickte. Unsere Bemühungen, es für Weimar oder Dresden zu gewinnen, scheiterten, da es allerdings durch wiederholte Übermalung ziemlich trüb und für seinen Umfang wirkungslos geworden war, wenn auch die großen Qualitäten, die es besaß noch immer zur Geltung kamen. Schließlich ließ es der Künstler nach Rom zurückkommen und im Verdruß über den Mißerfolg ging er leider von neuem daran und strich es derart zusammen, daß es beinahe ungenießbar wurde. Es befindet sich jetzt in der Nationalgalerie in Berlin« (zit. nach: M. Jordan, Friedrich Preller der Jüngere, München 1904, S. 57). Das Bild, 1859 begonnen, war zum Jahresende 1859 nahezu fertig (vgl. R. Schöne, Heinrich Dreber, Berlin 1940, S. 167), doch Dreber malte an ihm weiter.
1868 entwickelten Freunde den oben erwähnten Plan, den »Herbstmorgen im Sabiner-Gebirge« dem Großherzog von Weimar anzubieten. Nach dessen Ablehnung ging das Bild im Februar 1868 nach Leipzig und im Sommer auf die Dresdner Akademieausstellung. Über Minister von Friesen bemühte sich Richard Schöne vergeblich um einen Ankauf durch den sächsischen König. Das Bild ging weiter zur Berliner Akademieausstellung, es fand eine wohlwollende Besprechung durch Anton Springer (Preußische Jahrbücher, 24. Jg., 1869, S. 629 f.), blieb jedoch unverkauft. 1869 war es ohne Drebers Wissen auf der Internationalen Kunstausstellung in München zu sehen. Anfang 1870 kehrte das Bild nach Rom zurück; am 15. Juli 1870 schrieb Dreber an einen Freund: »[...] habe mein unglückliches Wanderbild fast ganz und wie mir’s scheint, zu seinem Vortheil übermalt und habe denn auch vor diesem wunderlichen Zeugnis trüber Zeiten und Stimmungen Ruhe; wenigstens dünkt mich mein Verfahren so würdiger als mein anfänglicher Entschluß, es zu vernichten« (zit. nach: Schöne, ebd., S. 168).
Das vielfach übermalte Bild wurde schließlich unter dem nunmehrigen Generaldirektor Schöne von der Nationalgalerie aus der Nachlaßausstellung erworben und in die Ausstellung übernommen. Dort zeigten sich nach einiger Zeit starke Farbverschiebungen infolge ungenügender Austrocknung einzelner Farbschichten und zu starken Gebrauchs von Asphaltfarben, so daß es wieder abgehängt werden mußte. Es stellt in seiner düsteren Farbigkeit und mit den verrutschten, faltigen Farbschichten heute ein eindrucksvolles Beispiel für die Suche Drebers nach dem ›absoluten Meisterwerk‹ (Honoré de Balzac) dar. | Angelika Wesenberg

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 183,5 x 267 cm; Rahmenmaß: 192,5 x 275,5 x 5 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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