1864 erhielt Rudolf Schick in Berlin den großen Staatspreis für Geschichtsmaler, womit zwei Studienjahre in Italien verbunden waren. In Rom lernte er am 1. Dezember 1865 Arnold Böcklin kennen, er wurde sein häufiger Begleiter und sein ›Eckermann‹, indem er bereits in dessen Gegenwart alle Aussagen über Kunst notierte. Die gedruckte Ausgabe dieser Aufzeichnungen stellt heute eine wichtige Quelle in der Böcklin-Forschung dar (vgl. R. Schick, Tagebuchaufzeichnungen über Arnold Böcklin, Berlin 1901). Schicks eigener Kunstausübung hat der Kontakt zu dem älteren Künstler gutgetan, wobei er niemals Böcklins Art nachzuahmen versuchte.
Die vorliegende Arbeit ist eine Studie in fein differenzierten Violettönen, die durch das komplementäre Gelb und das helle Grün noch gehoben werden. Gereizt hat Schick aber vielleicht mehr noch die räumliche Situation: der runde Torbogen, die runde Nische im Bildhintergrund, rechts daneben der halbkreisförmige Vorsprung mit einem kleineren Torbogen; Fenster, Türen, Nischen und in der Mitte der kreisrunde Brunnen mit der Wäscherin. | Angelika Wesenberg
de