museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 978]
https://id.smb.museum/digital-asset/3797972 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Spanische Bauern

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Ein Abend in spanischer Hochebene. Vier Bauern sitzen um einen Tisch, die Gesichter sonnengegerbt, die Kleidung verschmutzt, man verzehrt ein einfaches Mahl. Bildfüllend breitet sich die Szene aus, das Licht des Himmels über dem hohen Horizont umfängt die derbe Gruppe mit violettem Schein. Erinnerungen an Velázquez’ berühmten »Triumph des Bacchus« (Museo Nacional del Prado, Madrid) werden wach; allein der Weingott hat seinen Platz verlassen – und doch längst von den Vieren Besitz ergriffen. Der große Weinkrug, ein zweiter schon zerbrochen, erzählt davon, die Flecken auf dem Tischtuch ebenso. Ignacio Zuloaga, in eine bedeutende baskische Künstlerfamilie geboren, war nach Jahren in Paris, wo er mit Künstlern wie Paul Gauguin und Edgar Degas verkehrte, nach Spanien zurückgekehrt, um seinen eigenen, spezifisch spanischen Stil herauszubilden. Hierfür sollten nicht nur Velázquez und Goya die großen Vorbilder abgeben, sondern vor allem die Gemälde eines weitgehend vergessenen Malers, der seine epochale Wiederentdeckung maßgeblich dem unablässig werbenden Bewunderer und Sammler Zuloaga verdankte: El Greco. Mehr als ein Dutzend Gemälde des ›Griechen‹ hatte der kosmopolitische Baske zusammengetragen, darunter die berühmte »Öffnung des fünften Siegels« (heute Metropolitan Museum of Art, New York). Zuloaga, der international, auch in Deutschland, ausstellte und mit Rainer Maria Rilke befreundet war, reüssierte nicht nur mit Landschaften und Genreszenen, sondern insbesondere als Porträtist. Die deutsche Kunstkritik indessen beurteilte ihn zwiespältig. Während Hermann Bahr den Maler 1910 als »Haupttreffer« der Biennale bezeichnete, wo er »aus dem allgemeinen europäischen Kitsch mit […] Macht« hervorbreche (Essays, Weimar 2011, S. 86), schimpfte Karl Scheffler 1919 über den »Halbkitsch von Zuloaga«, mit welchem Ludwig Justi nach dem Bezug des Kronprinzenpalais seine selbstverschuldeten Lücken im Stammhaus der Nationalgalerie fülle (Kunst und Künstler, 18. Jg., 1919, H. 2, S. 89). | Philipp Demandt

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 123 x 182 cm; Rahmenmaß: 154 x 214 x 10 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.