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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [A I 197]
https://id.smb.museum/digital-asset/5142001 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Tiroler Schänke

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Beschreibung

Der Berliner Seidenfabrikant und Stadtverordnete Jean Paul Humbert (1766–1831) ließ sich ab 1814 einen Saal im ersten Obergeschoß seines Hauses in der Brüderstraße 29 mit sechs zum Teil großformatigen Leinwandgemälden ausschmücken. Der Überlieferung zufolge soll Humbert Karl Friedrich Schinkel zunächst darum gebeten haben, einen Maler für die Wandbilder zu empfehlen. Dieser aber habe dann selbst den Auftrag für die Bilder übernommen und überdies Mobiliar für den Saal entworfen (H. Börsch-Supan, Bild-Erfindungen, Berlin 2007, S. 370). Schinkel entschied sich für das Thema der Tageszeiten, das er in Phantasielandschaften südlichen und nördlichen Charakters zum Ausdruck brachte. Angepaßt an die Raumsituation, umfaßte der Zyklus quer- und hochformatige Darstellungen des Morgens, Mittags, Nachmittags, Abends, der Abenddämmerung und der Nacht. 1869 wurden die Bilder aus dem Saal entfernt, nachdem die letzte Besitzerin Julie Humbert, geborene Curschmann, Schwiegertochter von Humbert, die Bilder testamentarisch König Wilhelm I. von Preußen für die Nationalgalerie vermacht hatte.
Von den ehemals sechs Wandgemälden ist kriegsbedingt nur die der Abenddämmerung gewidmete »Tiroler Schänke« in der Nationalgalerie erhalten – ein Motiv, das Schinkel auf seiner Reise in das Salzkammergut 1811 für sich entdeckt hatte. Unter einer Pergola vor einem auf einem Fels errichteten Bauernhaus mit Schindeldach haben sich Landleute eingefunden. Einige von ihnen tanzen vergnügt, andere musizieren. Vorn nähert sich ein Wanderer mit Hund der Gesellschaft. Im Hintergrund öffnet sich die Weite einer Gebirgslandschaft. Schinkel bewunderte die Architektur der Alpenbewohner. In der einfachen Bauweise ihrer Holzhäuser sah er eine enge Verbindung zwischen Baukunst und Natur ausgedrückt. »Die Alpenhütte« erschien ihm wie ein »classisches architectonisches Werk, wie ein altgriechischer Tempel« (Karl Friedrich Schinkel, Briefe, Tagebücher, Gedanken, Berlin 1922, S. 183). Wiederholt stellte Schinkel alpine Häuser dar, etwa in der Federzeichnung »Der Traunsee bei Gmunden«, 1811 (Kupferstichkabinett, Berlin), sowie in den Gemälden »Landschaft mit zwei badenden Kindern« (1812, Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 3/91) und »Blick auf den Mont Blanc« (1813, Nationalgalerie, Inv.-Nr. NG 4/91). | Birgit Verwiebe

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 222 x 76 cm (Maße überprüfen); Rahmenmaß: 270 x 81 x 4 cm (Maße überprüfen)

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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