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Nationalgalerie Alte Nationalgalerie [F.V. 317]
https://id.smb.museum/digital-asset/4806964 (Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
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Der Watzmann

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Beschreibung

»Von Professor Friedrich ist noch eine recht schöne große Landschaft hier«, schrieb das Literarische Conversationsblatt anläßlich der Dresdner Akademieausstellung 1825, »eine einsame Gebirgsgegend. Trefflich sind die verschiedenen Tinten der höheren Bergregionen dargestellt. Vorn zwischen den sich türmenden Basaltblöcken drängen sich noch Gras und Bäumchen hervor, höher hinauf ziehen sich Nebel um die öden Bergrücken, ganz oben schimmern die Felsenstirnen mit ewigem Schnee bedeckt in ungetrübter Klarheit. Die völlige Einsamkeit hat hier etwas Schauerliches, man sehnt sich danach, wenigsten einen Adler oder eine Gemse zu erblicken – vergebens, kein Leben wohnt hier als das der Luft und des Lichts; jeder Pulsschlag des Gefühls stockt in dieser Höhe« (zit. nach: H. Börsch-Supan und K. W. Jähnig, Caspar David Friedrich, München 1973, S. 106).
Caspar David Friedrich, der Zeit seines Lebens nicht in den Alpen war, schuf das Gemälde »Der Watzmann« nach einer Aquarellstudie seines Schülers Johann August Heinrich sowie nach eigenen Skizzen seiner Reisen durch den Harz und das Riesengebirge. Das Motiv der Felsbildungen im Vordergrund entstand nach einer Zeichnung des Trudenstein am Hohnekopf in der Nähe des Brockens vom 28. Juni 1811.
Die Begegnung mit der großartigen Natur des Hochgebirges spielte in den 1820er Jahren in Dresden eine besondere Rolle. Bei fast allen sächsischen Landschaftsmalern, soweit sie studienhalber nach Italien gingen, hinterließ die Alpenwelt intensive Eindrücke. Auf den Dresdner Akademieausstellungen 1824 und 1825 wurde eine beachtliche Zahl von Alpenlandschaften von Carl Gustav Carus, Ludwig Richter, Johan Christian Dahl und Caspar David Friedrich präsentiert. Bereits 1824 zeigte Friedrich eine großformatige Hochgebirgslandschaft (ehemals Nationalgalerie, Kriegsverlust). Ein Jahr später stellte er den »Watzmann« aus, wohl in Reaktion auf das ein Jahr zuvor gezeigte Erstlingswerk Ludwig Richters »Der Watzmann«, das in Anlehnung an Joseph Anton Kochs berühmtes Vorbild »Der Schmadribachfall« entstanden war (beide Werke: Neue Pinakothek, München). Friedrich lehnte die stimmungsvoll-erzählerische Auffassung Richters ab: Landschaftsmalerei habe »ihrem Ziele schon näher gestanden als gegenwärtig, [...] wo man durch Anhäufung von Gegenständen aneinander, hintereinander und übereinander die Bilder überladet, ich glaube Reichhaltigkeit geben will«, heißt es in seinen Kunstäußerungen (Caspar David Friedrich in Briefen und Bekenntnissen, München 1974, S. 105–106).
Der in hellem Licht liegende Gletscherberg erscheint wie eine Vision aus einer fernen, entrückten Welt, gleichsam wie ein Symbol göttlicher Majestät. Die pyramidale Komposition gipfelt im strahlenden Weiß des ewigen Eises, eine Bildidee, die Friedrich bereits zwei Jahre zuvor im »Eismeer. Die gescheiterte Hoffnung« (Hamburger Kunsthalle) entwickelte. Eberhard Hanfstaengl bewunderte Friedrichs »bildnerische und dichterische Kraft [...], mit der er eigenes und fremdes Naturbild in eine phantasievoll gesteigerte Form bringt, die alles Vedutenhafte verliert und zu einem Inbegriff der Gebirgsdarstellung wird« (E. Hanfstaengl, Vier neue Bilder von Caspar David Friedrich, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 58, 1937, S. 223). | Birgit Verwiebe

Leihgabe der DekaBank

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 135 x 170 cm; Rahmenmaß: 156 x 193 x 12,5 cm

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Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

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